Sommerzeit = entscheidungsfreie Zeit?
Viele Beraterkollegen nehmen spürbar das Sommerloch wahr:

Projektfortschritte verzögern sich.
Auftragsanbahnungen liegen auf Eis.
Marketingaktivitäten verpuffen wirkungslos.

2 Möglichkeiten

Du hast jetzt 2 Möglichkeiten:

  • entweder, du versuchst verzweifelt dagegen anzukämpfen
  • oder, du nimmst das als gegeben hin und nutzt die Zeit bestmöglich

Und genau für diesen zweiten Punkt möchte ich dir ein paar Tipps geben.

Aber zuerst

Zuerst aber noch kurz zum ersten Punkt. Egal, ob du im Projekt bist oder ob du Akquise betreibst. Ich bin ein großer Verfechter davon, dass einer der Haupterfolgsfaktoren von uns Beratern Durchhaltevermögen ist.

Also weiterzumachen, wo andere aufhören.
Weiterzubohren, wo es unbequem wird.
Nicht aufgeben, bevor auch dem Letzten der Nutzen der Veränderungen bewiesen ist.
Die Extrameile für unsere Kunden gehen, auch wenn es anstrengend ist oder sogar nervt.

Nur – es gibt ab und zu Situationen, wo es einfach nichts bringt. Wo die Randbedingungen einfach dagegen sprechen und wir nichts dagegen tun können.

Hör auf gegen Windmühlen zu kämpfen

Und es ist immens wichtig, genau diesen Punkt zu erkennen. Wenn wichtige Player im Projekt im Urlaub sind, sind hier einfach Flaschenhälse, die nichts und niemand auf der Welt momentan lösen kann.

Wenn diejenigen, die auf dem Budget sitzen, gerade in Thailand am Strand liegen, kannst du dich auf den Kopf stellen, es wird niemand das Budget für euer Projekt freigeben.

Wenn ich jetzt trotzdem versuche, den Projektvortrieb zu halten oder mein Angebot durchzudrücken, mache ich mich im besten Fall unzufrieden, weil es einfach nicht geht. Im schlechtesten Fall stoße ich meine Kunden so vor den Kopf, dass ich ziemlich viel Boden verbrenne.

Was du tun kannst

Ich nutze diese Zeit des Sommerlochs schon seit vielen Jahren ganz gezielt für eine objektive Analyse meines Beratungsbusinesses. Und natürlich selbst zur Erholung. Was genau? Hier sind meine üblichen Schritte und Aktivitäten, um nach dem Sommerloch wieder besser als vorher durchzustarten:

  1. Erholung. Bei mir ist das nicht DER EINE Urlaub (der natürlich auch), sondern eine Phase, in der ich nur das nötigste arbeite. Da reichen manchmal 1-2 Stunden am Tag. 
     
  2. Erdung. Ich ziehe mich für 1-3 Tage in die Natur zurück. Mit dem Zelt, dem Schlafsack oder dem Bulli. Und lass meine Gedanken fließen.
     
  3. Retrospektive. Ich schaue ganz ungeschönt auf mein Beratungsbusiness und liste mir ganz bewusst alle Dinge auf, die in letzter Zeit gut gelaufen sind und wo ich richtig Mist gebaut habe.
     
  4. Prozessanalyse. Ich schaue mir ganz genau alle meine Prozesse an und schreibe oder male mir sie auf. Die Projektabarbeitung, die -organisation, aber auch den Vertrieb, die Buchhaltung und das Marketing.
     
  5. Flaschenhälse. Ich nehme mir meine Prozessbilder und identifiziere Flaschenhälse. Was kostet mich überdimensional Zeit und bringt wenig Ertrag? Was mache ich überhaupt nicht gern und deshalb vielleicht nur zu 80% gut?
     
  6. Definition. Ich lasse mir für jeden Flaschenhals eine Lösung einfallen und beginne sofort mit dem 1. Schritt der Umsetzung.

Der klassische Beratungsansatz

Vielleicht kommen die obigen Punkte dir teilweise bekannt vor. Dahinter verbirgt sich größtenteils nichts anderes, als was wir in unserem Job tagtäglich machen. Analyse – Identifikation – Lösung – Umsetzung. Also ein klassischer Beratungsansatz.

Aber

Nur – zwei Dinge sind dazu zu sagen:

  1. Fast alle von uns sind richtig gut darin, Engpässe und Flaschenhälse bei unseren Kunden zu erkennen und sie mit ihnen zu lösen. Bei uns selbst scheitern wir aber oft oder sind einfach nicht objektiv genug. Zu oft halten wir an Dingen fest, die NICHT funktionieren. Oder wir halten zu lange an Dingen fest, die früher mal funktioniert haben, aber schon seit einiger Zeit absteigenden Return erzeugen. Deshalb ist es richtig gut, dich selbst zu zwingen, deine eigenen Prozesse genau so aktibisch zu durchleuchten, wie die deiner Kunden.
     
  2. Bei vielen meiner Coachees und noch mehr bei mir selbst stelle ich eines fest:
    den wirklich freien und objektiven Blick auf mein eigenes Business gewinne ich erst durch Abstand. Deshalb funktionieren bei mir die Punkte 3-6 nicht ohne 1 und 2. Ich brauche also erst die Erholung und die Erdung bevor ich mir wirklich sicher sein kann, meine Situation objektiv bewerten zu können.

Meine Tipps

Und damit das ganze nicht zu theoretisch wird, hier ein paar ganz konkrete Tipps für dich. Tipps, die Flaschenhälse beseitigen oder verbessern, die ich immer wieder selber habe und die ich immer wieder bei Beraterkollegen sehe:

  • Geh mal einen ganzen Tag alleine ohne Handy wandern. Nur mit einer Flasche Wasser und einem Vesperbrot. Und staune, was dir für Ideen kommen
     
  • Prüf ganz genau, wie du deine Buchhaltung machst und wieviel Zeit und Nerven sie dich kostet. Gibt es eventuell Tools oder Personen, die dir das abnehmen?
     
  • Wieviel Aufwand kostet die Angebotserstellung? Und die Rechnungsstellung? Kannst du hier (teil-)standardisieren oder automatisieren?
     
  • Wie schaut es aus mit der Zeiterfassung und Projektdokumentation? Gibt es hier Tools, die dir helfen?
     
  • Wie bist du für deine Zielkunden sichtbar? Und wenn sie dich sehen, wissen sie, dass sie deine Zielkunden sind und was du ihnen zu bieten hast?
     
  • Stelle dir vor, du hättest eine Bürokraft auf 450.- EUR Basis. Welche Tätigkeiten, die dich nerven oder Zeit kosten, könntest/würdest du an sie übergeben?

Schritt für Schritt

Diese Tipps und Fragen an dich selbst sind nicht der heilige Gral und beileibe nicht vollständig. Aber jeder kleine positive Schritt hin zu Produktivität und Effizienz wird dein Beratungsbusiness ein kleines bisschen hochwertiger, lukrativer, krisenresistenter und insgesamt erfolgreicher machen. Du musst nur anfangen…

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Ich bin gespannt!

Viele Grüße,
dein Sebastian Zitzmann


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