Ich habe zwei kleine Jungs zuhause.
Dementsprechend schaut nach dem Essen unser Esstisch aus.
Wichtigstes Utensil daher: die Großpackung Taschentücher.
Extraweich
Und was steht auf der Packung?
„Extra-soft durch Softfasern“
Was sind denn Softfasern? Sitzt da vielleicht jemand und sortiert in mühevoller Handarbeit die einzelnen Fasern in weich, mittel und hart?
Ganz bestimmt nicht.
Bierwerbung
Vielleicht hast du auch schonmal aufmerksam die Bierwerbung im Fernsehen verfolgt. Von Siegelhopfen ist da die Rede. Oder von Felsquellwasser.
Fantasiebegriffe
All dies sind Fantasiebegriffe. Du findest sie in keinem Duden.
Diese Begriffe wurden von der Marketingabteilung des jeweiligen Unternehmens erfunden. Weil sie gut klingen, weil sie unique wirken und vor allem, weil sie Emotionen wecken.
Wie heißt deine Dienstleistung?
Wenn ich selbstständige Unternehmensberater nach dem Name ihrer Dienstleistung frage, schauen mich 9 von 10 Kollegen verständnislos an. Und dann kommt sowas wie: „Na, Beratung natürlich.“ Eventuell mit der Ergänzung: „Manchmal nehm ich aber auch Interim-Mandate an.“
Inhaltlich stimmt das natürlich. Nur – für deine Kunden ist das wenig greifbar und schon gar nicht sexy.
Sei sexy
Sexy wirkt auf deine Kunden, wenn deine Dienstleistung einen plakativen Namen hat. Ein Name, der verheißungsvoll klingt und Emotionen weckt. Und mit dem deine Kunden deiner Dienstleistung ein Label anhängen können.
Produktisierung
Was ein Name auch bewirkt: deine Dienstleistung erscheint wie ein Produkt. Und das hat 2 Vorteile:
- Es wirkt ausgereift und zigfach erfolgreich getestet
- Es wirkt einfach und erfolgsversprechend (individuell ist an sich gut, triggert aber häufig die Assoziation „Fass ohne Boden“)
Beispiele
Bei der Namensgebung sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Meine Vorgehensweise nenne ich die „Getmore-Strategie“.
Weil sowohl du, als auch deine Kunden mehr bekommen.
Mit der PLM4ENGINEERS haben wir das „Development Excellence Program“ entwickelt. Der Anspruch: unsere Kunden auf dem Weg zu einer exzellenten Entwicklungsabteilung zu unterstützen.
So kannst du weiter machen:
egal ob „DigitalizeEasy-Methode“, „FastERPImplement-Konzept“ oder „UltimateCashflow-Strategie“, du wirst die Wucht, die deine Marketingkommunikation entfaltet, auf ein ganz anderes Level heben.
Wo kann ich das kaufen?
Wenn du deine Dienstleistung konsequent wie ein Produkt benennst, wirst du sehr schnell eines feststellen:
es kommen plötzlich Anfragen, wie „Ich interessiere mich für Ihr Development Excellence Program. Was ist das denn?“
Oder auch: „Ich tu mich schwer, mich selbst zu vermarkten. Ich denke, Ihre Getmore-Strategie könnte dieses Problem lösen.“
Letztendlich sind deine Kunden also interessiert, dieses „Produkt“ zu kaufen. Und du bist ruckzuck im Gespräch, weil der Name ein passender Aufhänger für dieses Gespräch ist.
Also
Wie nennst du deine Dienstleistung? Ich bin sehr gespannt – antworte mir doch einfach in den Kommentaren!
Viele Grüße,
dein Sebastian Zitzmann