Wir Unternehmensberater sind nicht zum Experimentieren da!
Schließlich werden wir dafür bezahlt, all unser Wissen und unsere Erfahrung einzubringen. Um alle Eventualitäten vorherzusehen, auch den 100. Schritt in der Zukunft noch vorauszuplanen und Überraschungen von vorneherein zu vermeiden.
Provokant?
Das klingt jetzt vermutlich ein bisschen provokant. Kommt aber nicht von ungefähr. Denn genau dieser Gedankengang scheint bei vielen Beraterkollegen extrem verfestigt zu sein.
So dass sie sich unglaublich schwertun, einfach mal zu experimentieren. Und schauen, was dabei rauskommt.
Erfolg kommt durch Experimentieren
Dabei ist experimentieren wichtig! Sei es, um neue Lösungen zu entdecken, auf die vorher vielleicht noch niemand gekommen ist. Sei es aber auch, um den besten Weg zu finden, sich selbst zu vermarkten. Und ganz wichtig: Experimentieren bedeutet, dass man aktiv ist. Schon mitten in der Umsetzung.
Kennst du das auch?
Das Gegenbeispiel ist die Selbstblockade. Leider sehe ich die immer wieder bei vielen Beraterkollegen:
- Beratungskonzepte werden entwickelt. Powerpoints geschrieben, überarbeitet, verschönert. Teilweise über Monate hinweg. Im stillen Kämmerlein. Und wenn sie das erste Mal auf potentielle Kunden losgelassen werden, ist die Resonanz gleich Null.
- Es wird 3 Wochen an einem Beitrag gefeilt und wenn er endlich „bereit“ ist, auf LinkedIn gepostet zu werden, ist er vielleicht schon nicht mehr aktuell
- Es werden über Jahre hinweg Fachbücher geschrieben, die dann keiner kaufen will
- und und und
Warum Selbstblockade?
Warum Selbstblockade? Man ist doch schließlich aktiv? Stimmt – aber wenig zielgerichtet. Es fühlt sich einfach nur gut an. Aber so wirklich vorwärts bringt es dich meistens nicht.
Warum? Weil du ewig brauchst, bis du in die Umsetzung kommst. Und ein direktes Feedback bekommst von den einzigen Menschen, die hier zählen. Deinen Zielkunden!
Darum Experimentiere
Eines meiner großen Anliegen, die wir in meinen Coachings bearbeiten, ist deshalb:
dir das „Experimentier-Gen“ einzupflanzen. Deine ganzen Aktivitäten darauf auszulegen, möglichst schnell ein messbares Feedback deiner Zielkunden zu erhalten.
Und das geht so:
- Triff eine Annahme auf Basis deiner Einschätzung und deiner Erfahrung
- Teste deine Annahme sofort an deinen Zielkunden
- Bewerte deine Annahme objektiv anhand messbarer Ergebnisse
- Ändere bei Bedarf deine Annahme und beginne von vorne
Kleines Beispiel
Du hast eine Idee, was dein Zielkunde für einen Bedarf hat und bist überzeugt davon, ihm dabei helfen zu können. Also gibst du deiner Lösung einen Namen und gehst damit in die Sichtbarkeit. Teilst deinen Zielkunden mit „Ich hab da was“.
Und sobald du merkst, dass Resonanz entsteht, sprichst du mit deinen Zielkunden. Hörst genau hin, ob das wirklich ihr Bedarf ist. Und arbeitest auf Basis dieser wichtigen Rückmeldung dein Angebot aus.
Anstatt wochenlang einen Beratungsansatz zu entwickeln, den dann keiner braucht.
Oder
Du willst Kontakte aufbauen auf LinkedIn. Also schickst du einfach mal 100 Kontaktanfragen ohne Nachricht raus. Und merkst dir die Annahmequote.
Danach schreibst du eine Nachricht für die Kontaktanfrage. Die haust du wieder 100x raus und vergleichst die Annahmequote.
Anstatt ewig an deiner Ansprache zu feilen und sie nach den ersten drei Kontaktanfragen wieder zu ändern, weil dein „Gefühl“ dir sagt, dass sie nicht gut ankommt.
Denn erst durch eine aussagekräftige Menge hast du eine solide Basis, um zu optimieren. Und nochmal: das einzige Feedback, das dich weiterbringt, ist das deiner Kunden!
Und so wird dein Beratungsbusiness zum Erfolg – durch ständiges Optimieren.
Aber bitte auf Basis valider Zahlen!!!
Also
Ganz in diesem Sinne. Setz dich doch am besten gleich hin und such auf LinkedIn oder XING mal nach deinen Zielkunden. Und dann kontaktest du heute 30 Menschen an, morgen 30 und übermorgen 30. Alle ohne Nachricht.
Und übers Wochenende überlegst du dir in maximal 10 Minuten eine Nachricht, die du deiner Kontaktanfrage mitschickst. Montag, Dienstag und Mittwoch schickst du dann wieder jeweils 30 Anfragen diesmal mit deiner Nachricht raus.
Deal?
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Dein Sebastian Zitzmann