Netzwerken ist Zeitverschwendung

Ich weiß nicht, ob du schon mal auf einer Offline-Netzwerkveranstaltung warst. Da laufen 80% Wettbewerber rum und schwirren wie die Fliegen um ein paar potentielle Kunden.

Man unterhält sich höflich. Wartet eigentlich nur darauf, endlich seinen Pitch loszuwerden (auch wenn es der falsche Adressat ist). Und am Ende tauscht man Visitenkarten mit dem halblebigen Versprechen zu „kooperieren“.

Leider gehen viele Beraterkollegen genau so auch online in den sozialen Netzwerken vor. Aber wenn das in der Offline-Welt nicht funktioniert, warum sollte es dann Online funktionieren?

Was mir Beraterkollegen immer wieder erzählen

Immer wieder erzählen mir Beraterkollegen, dass Netzwerken einfach nicht funktioniert. Sie haben:

• ihr LinkedIn-Profil angelegt und überarbeitet…
• zwei spannende Beiträg geteilt…
• in wirklich mühevoller Arbeit einen Fachartikel produziert, den genau 13 Menschen gelesen haben…

Und nichts ist dabei rumgekommen.

Netzwerken als Zeitverschwendung

Verständlich, dass viele Beraterkollegen danach „Netzwerken“ als Zeitverschwendung sehen. Sie haben sich schließlich viel Mühe gegeben. Zeit investiert. Und keine Ergebnisse erhalten.

Netzwerke nicht, sondern verfolge ein Ziel

Netzwerken allein um des Netzwerkens an sich halte ich tatsächlich für eine reine Zeitverschwendung. Was wir dagegen tun müssen, ist uns zu 100% bewusst sein, welche Ergebnisse wir aus dem „Netzwerken“ gewinnen wollen.

Wenn ich Beraterkollegen nach den erhofften Ergebnissen frage, antworten fast alle: „Kunden gewinnen“. Klar, das ist das Endziel. Aber überleg dir das doch mal aus Sicht deiner Kunden:

Du schickst eine Kontaktanfrage raus. Die wird angenommen.
Trotzdem kennt dich dein neuer Kontakt noch überhaupt nicht.
Warum in aller Welt soll er dir jetzt einen Auftrag geben?

Selbst wenn du ihn direkt nach der Kontaktannahme anschreibst, kennt er dich schlicht zu wenig, um ernsthaft ein Projekt mit dir zusammen in Erwägung zu ziehen. Ablehnung ist vorprogrammiert.

Die Ziele von „Netzwerken“

Mein wichtigster Tipp an dieser Stelle ist: fokussiere dich immer nur auf das unmittelbar nächste Ziel!

Und das wäre? Ganz einfach: dein Kontakt soll dich kennenlernen und Vertrauen zu dir aufbauen. Wie erreichst du das? Indem du regelmäßig und relevant für ihn sichtbar wirst.

Wie machst du das konkret?

Konkret bedeutet das:

1. Nerv deinen neuen Kontakt nicht durch Direktnachrichten, sondern poste Beiträge, die er passiv konsumieren kann.
   So bist du für deinen Kontakt sichtbar.
    
2. Liefer ihm in diesem Beiträgen Tipps, Hilfestellungen, Best Practices oder Inspiration. Gehe also ein bisschen in Vorleistung.
   So bist du für deinen Kontakt relevant.
    
3. Gewöhne dir eine Routine an, indem du immer in der selben Frequenz deine Beiträge verfasst. Meine Empfehlung: mindestens 1x pro Woche.
   So nimmt dich dein Kontakt regelmäßig wahr.

Und dann

Und wenn dein Kontakt irgendwann das Gefühl hat, dich jetzt ganz gut zu kennen (der Zeitpunkt ist bei jedem Menschen anders), dann hast du den Punkt erreicht, wo er auf dich zukommen wird, wenn er Bedarf an deiner Dienstleistung hat.

Oder wo auch eine Direktnachricht von dir die Chance hat, auf fruchtbaren Boden zu fallen. Da würde ich aber erst immer mindestens 2 Monate nach Kontaktannahme verstreichen lassen, in denen er die Chance hatte, dich näher kennenzulernen.

Sei konsequent

Und jetzt wird dir vielleicht auch klar, warum du mit 2 Beiträgen keinen Blumentopf gewinnen kannst. Deine Sichtbarkeit lebt von der Konsequenz. Jede Woche, immer wieder. Und wenn es doch mal eine Woche gibt, wo es nicht klappt, dann kehr danach sofort wieder zum alten Rhythmus zurück. Lass das Ganze nicht im Sande verlaufen…

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